2023 11 17 FSG Koenigsproklamation


Amberg. (ath) In einer Zeit voller Veränderung und Verunsicherung sind Vereine, die Werte vermitteln, besonders wichtig. Davon ist Oberbürgermeister Michael Cerny überzeugt, der in den Königlich privilegierten Feuerschützen (FSG) 1434 genau so eine Gesellschaft sieht. Nicht zuletzt, weil sie mit 589 Jahren Ambergs ältester Verein ist, sondern auch Traditionen pflegt, die Zusammenhalt und Identität stiften. „Gerade deswegen seid ihr ein stabiler Anker, wo man ankommen kann und weiß, man ist unter Freunden“, machte der OB den Mitgliedern bei der Königsproklamation am Kugelfang Mut.

Sie ging wieder im Schützenheim über die Bühne, das seit kurzem ein Problem hat: Das Gasthaus ist ohne Wirt und Pächter, wobei die Suche nach Nachfolgern schwerfällt und vermutlich dauern wird. Darüber äußerte sich Schützenpräsident Hanns Peter Oechsner sehr besorgt, forderte die Mitglieder auf, sich an der Selbstorganisation eines Getränkeverkaufs zu den Schießzeiten abwechselnd zu beteiligen und auch sonst mit Teilnahme an den regelmäßigen Aufgaben die Gesellschaft aktiv und funktionsfähig zu halten. Michael Cerny, der Schützenkommissar der FSG ist, beruhigte insofern, als dass viele Vereine kein eigenes Gasthaus mehr hätten und mit zurückgehendem Engagement ihrer Angehörigen kämpften.

Doch Zusammensetzen, fachsimpeln und sich unter Gleichgesinnten einfach treffen, geht selbst ohne Gasthaus, ermunterte der OB, damit die FSG neben ihrem sportlichen Angebot auch weiter auf dem zweiten Bein eines gesellschaftlichen Miteinanders stehe. Dass dieses keineswegs verschwunden ist, bewies das Königsschießen am Kugelfang, an dem sich laut Oechsner über 70 Mitglieder beteiligten. Zum Schützenkönig avancierte Johann Schmidt, der als Ersten und Zweiten Ritter Norbert Bachfischer bzw. Ingo Haak an seiner Seite hat. Die Würde der Schützenliesl errang Katrin Lauren, die damit die „Dauersiegerin“ der vergangenen Jahre, Margit Meyer, ablöste.

Aber auch auf der Meister- und Glückscheibe gab es Gewinner, von denen jeweils die drei Erstplatzierten heißen: (bei den Feuerwaffen) Michael Fillenberg, Karl Platzer, Stefan Scherber bzw. Karl-Heinz Beck, Andreas Hiltl und Helmut Bauer sowie bei den Luftdruckwaffen Klaus Herrmann, Andreas Hiltl, Werner Schmidt bzw. erneut Andreas Hiltl, Heinrich Fraunholz und Josef Gruber. Auf der Festscheibe lagen ebenfalls in dieser Reihung Klaus Herrmann, Katrin Lauren und Vera Dötsch vorne; während eine vom Ehepaar Andreas und Regina Feuerer gestiftete Geburtsscheibe anlässlich seines neuen Nachwuchses Fridolin nur einen Gewinner hatte: Michael Fillenberg.

Hanns Peter Oechsner nutzte den Festabend auch, um einige verdiente Mitglieder zu ehren: Günter Eichinger, Marcus Gießmann, Ludwig Hirschmann, Peter Kirmer, Irmengard Mühl-Kirmer und Otmar Schlegl für jeweils 25 Jahre OSB- und DSB-Zugehörigkeit; Josef Flierl, Bernhard Kress, Josef Lettl, Helmut Lindner, Johann Scheurer und Anton Walch für je 40 Jahre identischer Treue sowie Horst Müller und Andreas Saller für ein halbes Jahrhundert OSB und DSB.

Michael Dötsch, Karl-Heinz Beck, Anton Bruckmüller, Oliver Grosch, Stefan Herkommer, Andreas Hiltl und Werner Pettinger wurden außerdem für ihre Verdienste in der Vereinsmitarbeit mit dem Silbernen Ehrenzeichen des OSB ausgezeichnet; das Goldene erhielt der schon seit vielen Jahren unter anderem im Gesellschaftsausschuss tätige Johann Schmidt.
Außerdem wurde Michael Cerny mit der OSB-Verdienstauszeichnung am Bande geehrt, weil er und die Stadt die FSG laut Oechsner „in vielfältiger Weise unterstützen“, nicht zuletzt durchs ebenfalls erst vergangene Woche ausgetragene Stadtratsschießen Interesse für den Sport zeigten.

Bildunterschrift: Stellvertretend für den neuen Schützenkönig Johann Schmidt zeigt sein Vorgänger Werner Schmidt (Zweiter von rechts) die Königsscheibe, eingerahmt von den Rittern Norbert Bachfischer (rechts) und Ingo Haak (Dritter von rechts). In der Mitte FSG-Chef Hanns Peter Oechsner, der sich über die neue Schützenliesl Katrin Lauren (neben ihm) freut zusammen mit OB Michael Cerny und Michael Fillenberg (von links), der die Geburtsscheibe der Familie Feuerer gewonnen hat.

Bild: Th. Amann
Artikel aus der Amberger Zeitung vom 17.11.2023