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Amberg. (ath) Mit 589 Jahren sind die Königlich privilegierten Feuerschützen, die seit 1434 bestehen, bei weitem Ambergs ältester Verein. Das nötigte auch Oberbürgermeister Michael Cerny bei der Jahreshauptversammlung im Schützenheim am Kugelfang Respekt ab und er riet den insgesamt 515 Mitgliedern, „zusammenzuhalten“ in den schwieriger gewordenen Zeiten, die viele Vereine plagen.
Tatsächlich blickt auch die traditionsreiche Feuerschützengesellschaft (FSG) nach den Worten ihres Präsidenten Hanns Peter Oechsner „sorgenvoll auf die Entwicklung der Gas- und Strompreise“. Selbst der Wirt der Gaststätte müsse „um seine Existenz kämpfen“ – einziges Trostpflaster sind da einige Rücklagen, die die FSG gerade in den weniger ausgabenträchtigen Coronajahren bilden konnte. Das allerdings ist nötig, wie neben Oechsner Schatzmeister Oliver Grosch betonte, weil vermutlich die überalterte Heizungsanlage bald gegen eine neue ausgetauscht werden müsse, sofern dafür sinnvolle erlaubte Lösungen vorlägen und die Heizungsbauer dann die Umsetzung samt Terminen anbieten könnten.
Aber auch 2022 hatten die Feuerschützen etliche Kosten, zum Beispiel für die Reparatur und Erneuerung von Dach bzw. Dachrinnen sowie durch Sturmschäden verursachte Baumfällarbeiten und den Kauf eines neuen Aufsitzmähers, um die großen Grasflächen am und ums Gelände bearbeiten zu können. Nicht zu vergessen laut Oechsner der Umbau der Schützenstände auf 50- und 100-Meter-Bahn, der trotz großer Eigenleistung 17 600 Euro gekostet habe, aber eben zur Nutzerzufriedenheit „sinnvoll war“.
Dass Letzteres eine große Rolle spielt, zeigte nach den Worten des Schützenpräsidenten auch das dritte Coronajahr, in dem trotz Lockerungen „der Einfluss der Pandemie dennoch in vielen Bereichen zu spüren war“. So habe es im sportlichen Sektor lange und teils bis heute gedauert, „bis eine Annäherung an das Gewohnte erfolgte“, was Zahl und Orte der Wettkämpfe bis hin zur „immer noch stark eingeschränkten Teilnehmerzahl“ beträfe. Das bestätigte Schützenmeister und kommissarischer Sportleiter Peter Hüttner, der wünschte, dass sich die FSG hoffentlich 2024 wieder mit drei Mannschaften an den entsprechenden Wettkämpfen beteiligen könne. Dennoch dankte er allen, „die beim Schießbetrieb mithelfen“, vor allem den Mitgliedern, die spontan bei Aufsichtsdiensten einspringen, weil sich auch hier die Zahl der Aktiven reduziert habe.
Apropos: Als sehr aktiv und über die Maßen seit Jahren engagiert im Gesellschaftsausschuss (bzw. beigeordnet) zeichneten Oechsner und Hüttner Ingo Haak, Bernd Bielfeldt und Reinhard Fraunholz mit dem Großen Verdienstorden der FSG am Bande aus. Dieselbe Ehre war dem Schützenmeister bereits vor zehn Jahren zuteil geworden, weshalb Oechsner seinen Stellvertreter mit Hinweis darauf ebenso würdigte. Außerdem verlieh er für ihre Verdienste das Goldene FSG-Ehrenzeichen an Schatzmeister Oliver Grosch und das Silberne an Katrin Lauren, die sich vor allem um die Hygienemaßnahmen während der Coronazeit vorbildlich gekümmert hatte. Eine Auszeichnung für Hanns Peter Oechsner selbst war seine unangefochtene Wiederwahl als FSG-Chef; auch Thomas Amann wurde im Amt des Schriftführers mit ebenso großer Mehrheit bestätigt.
Bildunterschrift: Schützenmeister Peter Hüttner und FSG-Präsident Hanns Peter Oechsner (vorne von links) haben gut lachen mit ihren Geehrten und wiedergewählten Mitgliedern im Gesellschaftsausschuss (hinten von links): Ingo Haak, Karl Platzer, Bernd Bielfeldt, Johann Schmidt, Oliver Grosch, Katrin Lauren, Andreas Feuerer, Günter Eichinger und Thomas Amann sowie OB Michael Cerny, der als FSG-Schützenkommissar eine Spende der Stadt für die Vereinskasse mitbrachte.
Bild: Heinrich Fraunholz
Quellenangabe: Artikel aus der Amberger Zeitung vom 25. Februar 2023